Wirtschaftsprüfer*in = Wirtschaftswissenschaftler*in
Kann sein, muss aber nicht. Es ist kein Geheimnis, dass viele Wirtschaftsprüfer*innen einen wirtschaftswissenschaftlichen Hintergrund haben. Ob BWL, Wirtschaftsrecht oder VWL – wenn du schon vor Studienbeginn wusstest, dass du Wirtschaftsprüfer*in werden willst, dann hast du dich wohl für einen dieser Studiengänge entschieden. Aufgrund der Digitalisierung stellen Unternehmen allerdings ebenso Informatiker, Physiker und Ingenieure ein.
Wirtschaftsprüfer*innen sind Stubenhocker
Ganz im Gegenteil: Als Wirtschaftsprüfer*in hast du ständig Kontakt zu deinen Mandanten. Wer denkt, dass Wirtschaftsprüfer*innen einsam und allein vor ihren PCs im Büro sitzen, liegt also falsch. Monotones Bilanzenchecken gibt es hier eher nicht. Die Geschäftsvorgänge, Risiken aber auch Sorgen werden direkt mit den Mandanten durch- und besprochen. Positiv ist dabei, dass eine Prüfung aus technischer Sicht aber durchaus jederzeit und an jedem Ort durchgeführt werden kann.
Wirtschaftsprüfer*innen haben nur Zahlen im Kopf
Natürlich musst du als Wirtschaftsprüfer*in eine Affinität für Zahlen haben, trotzdem reicht die Liebe zu Zahlen allein nicht aus. Du benötigst ebenso Kompetenzen wie Kommunikationsfähigkeit, analytisches Denken und Beharrlichkeit. Überraschend: Auch soziale Kompetenzen sind gefragt!
Wirtschaftsprüfer*innen sind unbeliebt
Falsch. Viele Unternehmen erkennen die Bedeutung und Chancen einer guten Wirtschaftsprüfung. Wirtschaftsprüfer*innen arbeiten nämlich nicht nur rechtskonform und analytisch, sondern durchaus auch beratend indem sie Verbesserungs- oder Änderungsvorschläge unterbreiten. Dazu kommt, dass sie bei der Prüfung die Perspektive des Mandanten einnehmen. Anders gesagt: Bist du als Prüfer*in empathisch und deckst dann auch noch Optimierungspotentiale für das Unternehmen auf, wirst du schnell zu ›Everybody‘s Darling‹.
Wirtschaftsprüfer*innen sind ununterbrochen mit Einzelfallprüfungen beschäftigt
Nein. Stichwort: Digitalisierung! Heutzutage werden komplette Datenbestände eines Jahres extrahiert und die Daten automatisch analysiert, um mögliche Fehler und Auffälligkeiten zu finden. Und das ist nur der Anfang. ›Continuous Auditing‹, also die kontinuierliche, automatische Datenüberwachung oder ›Process Mining‹, die systematische Analyse und Auswertung der tatsächlichen Geschäftsprozesse sind nur zwei Beispiele der digitalen Transformation.
Kennst du eine*n, kennst du alle
Nein. Menschen sind verschieden, auch wenn sie den gleichen Job ausüben. Hier ist aber die eigentliche Frage: Haben alle Wirtschaftsprüfer*innen die gleichen Aufgaben? Wieder nein. Die bereits erwähnte digitale Transformation eröffnet neue Spezialisierungsmöglichkeiten: Expert*innen für Datenanalysen, Expert*innen in Bezug auf die IT-Systemlandschaft oder Prüfer*innen mit Hauptaugenmerk auf interne Kontrollsysteme…