Fintechs
Die klassische Bank mit Filialen und Finanzberatenden vor Ort ist Schnee von gestern – die Finanzwelt ist im Umbruch. »FinTechs haben den großen Vorteil, dass sie digitale Schlüsseltechnologien wie AI und Blockchain in die Wirtschaft bringen – und sich durch Innovation besserstellen als traditionelle Banken oder Finanzdienstleister«, erklärt Carin Pawlak, die Mitglied der Geschäftsleitung der HAPEKO Deutschland GmbH ist. Spezielle Female Fintechs wie »FinMarie«, »Femance« oder »Financery« sollen Frauen einen attraktiven Zugang zur Finanzbranche gewähren. Laut Carin Pawlak werden FinTechs in Deutschland zu einem wichtigen Jobmotor und seien daher für junge Wirtschaftswissen schaftler*innen hoch spannend.
Robotic Process Automation
Digitale Software-Roboter ermöglichen Automatisierungen in der Versicherungsbranche beispielsweise bei der Stornobearbeitung oder in der Auftragsbearbeitung. Der Vorteil: Robotic Process Automation nimmt keine einschneidenden Eingriffe in den laufenden Geschäftsprozess vor.
Open Banking
Das offene System stellt Kunden Finanzinformationen und persönlich zugeschnittene Produkte und Dienstleistungen zur Verfügung. Dies geht weit über die eigentlichen bankfachlichen Leistungen hinaus und ermöglicht den Nutzern ein intuitives und vor allem digitales Kundenerlebnis. »Jüngere Kunden entscheiden sich bewusst für eine moderne Direktbank«, weiß Carin Pawlak. Deutschland sei zwar noch immer »overbanked «, aber durch die Corona-Pandemie habe sich der Trend hin zur offenen Bank beschleunigt, führt die Expertin weiter aus.
Cloud Computing
Die Digitalisierung des Backend-Bereichs ermöglicht den Mitarbeitenden eine flexible und ortsunabhängige Arbeit und erleichtert die Umsetzung neuer Anforderungen an Versicherungsprodukte und interne Prozesse – Einsteiger im Cloud Computing benötigen spezifisches Know-how in der Risikobetrachtung und Prüfungspraxis.
Sustainable Finance
Die Finanz-Studie 2021 zeigt, dass Green Finance und nachhaltige Unternehmensführung an Bedeutung gewinnen. »Es wird künftig kaum Finanzprodukte geben, bei deren Entwicklung das Thema Nachhaltigkeit nicht von Anfang an mitgedacht wird. Und hier glaube ich, dass vor allem die junge Generation und die Absolvent*innen von heute sehr wertvolle Impulse setzen werden und als Arbeitnehmer*innen oder FinTech- Gründer*innen die Branche von innen heraus verändern können«, erklärt Marc Mehlhorn, Professor für Fianzwirtschaft an der TH Köln.
Sustainable Insurance
Der Anteil ESG-konformer Fonds steigt rasant an – die gesellschaftliche Nachfrage und hohen gesetzlichen Vorgaben motivieren die Versicherungsbranche zu nachhaltigen Investments. Studierende der Wirtschaftswissenschaften, die ein übergreifendes Wissen – zu Technologien und ökonomisch sinnvollen Geschäftsmodellen – besitzen und den Blick auf ein erfolgreiches Endprodukt mitbringen, seien laut Professor Mehlhorn explizit gesucht.
Digitaler Euro?
Im Herbst 2021 startete das zweijährige Modellprojekt »Digitaler Euro« der EZB – eine europäische Alternative zu Kryptowährungen wie Bitcoins. Der digitale Euro stelle eine Ergänzung zu Bargeld und Kartenzahlungen dar und soll den Bürgern auch im Falle einer Bankenpleite zur Verfügung stehen. Prof. Marc Mehlhorn sieht den digitalen Euro als kleines Element einer großen digitalen Veränderung: »Die Digitalisierung wird viele Prozesse innerhalb der Wirtschaft und Finanzwirtschaft effizienter machen, wodurch manche Arbeitnehmer*innen zwangsläufig ihren Job verlieren werden. Teilweise ist dieser Jobverlust nicht durch Weiterbildung auffangbar. Gesellschaftlich werden wir möglicherweise auf eine Situation zulaufen, in welcher wir auf der einen Seite einen ausgeprägten Fachkräftemangel haben und auf der anderen Seite viele Menschen, die keinen für sie passenden Job mehr finden. Die Politik muss hier Antworten und Lösungen finden.«