Twice is the charm
Der normale Weg, was ist das denn eigentlich? Eine Karriere, gute Bezahlung und ein abgesichertes Leben. Spieledesigner Hidetaka Miyazaki wich vom sicheren Weg ab – vormals als Programmierer in einer gehobenen Position arbeitend, ließ er mit fast 30 Jahren seinen Job zurück und erfüllte sich seine Träume. Bereits als Kind liebte er Fantasy und er solle sich nach der Uni um einen kreativen Job beworben haben, munkelt man. Den ›normalen‹ Weg schlug der Artist ein, um seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Verschwunden ist seine Leidenschaft für mysthische Welten nicht und so wagte es Miyazaki seine etablierte Karriere als Programmierer zu verlassen und einen Neustart als Spieledesigner zu wagen – soziale wie finanzielle Rückschläge war er bereit in Kauf zu nehmen. Schnell die Stufen seiner neuen Firma »FromSoftware« hochsteigend, erarbeitete er sich die Leitung des Projekts »Demon Souls«, welches vom Weg abgekommen war. Das Action-Computerspiel ist das erste von vier Spielen und wird als echter Reinfall angesehen. Nicht aufgeben lohnt sich aber, denn das darauffolgende Game »Dark Souls« zählt zu einem der erfolgreichsten seiner Art. *** www.fromsoftware.jp
Die Welt dreht sich auch ohne Klopapier
Morgens Zelt, abends Zelt, tagsüber Wandern – Alltag für Langstreckenwanderin Christine Thürmer. Sie gilt als meistgewanderte Frau der Welt und lässt fremde Wanderherzen regelmäßig neidisch auf ihre Abenteuer blicken. Neben den großen Trails der USA – die Triple Crown of Hiking – hat sie Europa zu Fuß erobert. Auf rund 58.000 Kilometern. Die ehemalige Managerin beschloss 2004, dass Lebenszeit das wichtigste Gut für sie ist. 2007 hieß es dann: »Goodbye, traditioneller Job« und »Hello, Abenteuer«. *** www.christinethuermer.de
Wissens-Booster
Traum oder Albtraum für Belle aus »Die Schöne und das Biest«? Die App »Blinkist« präsentiert Wissen aus umfangreichen Wälzern komprimiert auf ihre Kernaussagen – die Infos können kompakt in einer Viertelstunde gelesen oder angehört werden. Da wird selbst eine magische Disney-Bibliothek in Kürze weggelesen, zumindest die Sachbuch-Sektion. »Blinkist« bietet Titel für alle Lebenslagen und Interessensgebiete – von Büchern zu Bildung & Wissen bis hin zu Produktivität, Autoren von Virginia Woolf bis Michelle Obama – und ist eine geniale Alternative zum Insta-Scrollen morgens in der U-Bahn. *** www.blinkist.com
Mit kapern kapern
So oder so ähnlich könnte ein Event der »Kitchen Guerilla« lauten. Zum Kochevent braucht man eine super Showküche? Nicht bei den Brüdern Koral und Onur Elci. Für ihre Events – die Kitchen Guerilla Originals – werden Restaurants, Segelschiffe, Baustellen, Kombüsen und andere ungewöhnliche Locations zwischen Hamburg und Tokio gestürmt und mit deren Kulinarik verzaubert. »Wir kreieren kulinarische Erlebnisse, die von politischen Aktionen bis hin zu künstlerischen Performances reichen«, heißt es auf der Webseite. Das Auge isst bei ihnen auf jeden Fall mit – schaut bei Instagram vorbei und macht euch am besten selbst ein Bild davon: @kitchenguerilla. Die passionierten Köche sind offen für neue Geschmäcker und Ideen und bringen verschiedene Berufe, Kulturen und Länder an einen Tisch. *** www.kitchenguerilla.com
Reparier'n
Wir lieben unsere Handys: Musik hören, digitaler Stadtplan und neue Rezepte googeln: Das Telefon ist immer dabei. Jetzt macht das Gerät nur leider zwischendurch auch mal schlapp, der Akku lädt nicht mehr vollständig, das Display hat einen Riss und die Frontkamera hat schon längst den Geist aufgegeben. Eine Reparatur kostet oftmals horrend viel Geld. Da ist schnell ein neues Mobiltelefon gekauft – einfach und unkompliziert. Blöd nur, dass das alles andere als umweltfreundlich ist. Hier kommt »Fairphone« ins Spiel. Der Clou: Du kannst dein Handy mit Hilfe eines Schraubendrehers selbst reparieren – Ersatzteile gibt es günstig im Fairphone-Shop – und hast dadurch lange Jahre Freude an deinem Telefon. Ebenfalls einfach und unkompliziert – und dabei sogar noch nachhaltig. *** www.fairphone.com
Ich ging im Walde so für mich hin – Goethe
Von Käfern und Klimawandel bedroht, seit Corona von der Menschheit wieder mehr geschätzt: der Wald. Ein Sehnsuchtsort in Goethes Naturgedichten, ein Mythos bei den alten Römern und möglicherweise bald sogar ein präventives Gesundheitskonzept. Mediziner der Berliner Charité und die International Nature and Forest Therapy Alliance (INFTA) entwickeln klinische Waldtherapien gegen Stress, psychische Probleme und chronische Erkrankungen. In Japan ist das unkonventionelle Konzept bereits seit mehr als 30 Jahren erfolgreich.