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Oberflächlichkeit, schlechte Dates und nicht mehr als kurzfristiger Spaß werden von vielen Usern beschrieben! Doch sind Dating-Apps wirklich so schlimm? Ein Selbstversuch von Redakteur David.


Ja, ich gebe zu, dass ich in meinen großen App-Test mit deutlichen Vorurteilen gestartet bin. Denn natürlich habe ich die klassischen Dating-Apps schon vorher genutzt und war nicht begeistert. Wenig Matches, viele Fakes und frustrierende Gratis-Modelle sind nicht nur nervig, sondern können auch zu einem mentalen Problem werden. Ich bin beim Selbst-Experiment sogar noch einen Schritt weiter gegangen und habe alle Push-Benachrichtigungen aktiviert. Und was soll ich sagen: Es war teilweise unangenehmer als gedacht.

Vielleicht liegt es an meinen Schreibskills oder an der Überforderung mit so vielen Dating-Apps, aber es war alles andere als erfolgreich und am Ende habe ich noch weniger Bock auf diese Apps als vorher. Die Matches, die interessant wirkten, waren entweder chattechnisch schnell eingeschlafen oder haben gar nicht erst zurückgeschrieben. Auch die Push-Benachrichtigungen wie: »Schau doch mal nach, ob dich jemand mag«, machen den Alltag nicht gerade geil, weil sie auch mal in blöden Momenten kommen können. In einer Zeit, in der man immer weniger Menschen im realen Leben kennenlernt, echt frustrierend.

Der weirdeste Moment war ein Match mit einer wirklich sympathischen Frau. Als sie dann auf Telegram schreiben wollte, war ich schon skeptisch, wollte aber erst einmal mitspielen. Dann bekam ich ein Vorstellungsvideo und Sprachnachrichten, die so 0815 waren, dass ich schnell merkte: Es werden Menschen bezahlt, um Fake-Profile zu personifizieren – irre! Dadurch werden vor allem naive Menschen sehr schnell angezogen und um ihr Geld gebracht. Pass bitte auf dich auf!

Natürlich gibt es auch die guten Seiten der Dating-Apps und es gibt wirklich ganz tolle Profile, für die sich die Mühe und Suche lohnt. Doch vor allem bei geringem Selbstwertgefühl oder zu hohen Erwartungen sollte man von Dating-Apps eher Abstand nehmen. Vielleicht ist es dann doch besser, sich in der freien Wildbahn auf die Suche zu begeben.
 

LOVOO

Zählt eigentlich noch zu den klassischen Dating-Apps, hat aber ein paar sehr interessante Features. Besonders die Radarfunktion mit potenziellen Kandidatinnen im Umkreis kann sehr cool sein und helfen, die Premiumfunktionen zu umgehen. Auch Eis-brecher, die du jede Woche bekommst, sind hilfreich, weil du Frauen, die dir besonders gefallen, direkt anschreiben kannst. Kann man schon machen!

BOO

Bevor du diese App herunterlädst, solltest du erst einmal den »16Personalities-Test« machen. Denn das besondere Feature dieser App sind die detaillierten Infos zu deinem Seelenleben. Das macht die Suche nach dem Seelenverwandten deutlich leichter. Problematisch ist bisher die sehr geringe Zahl an Menschen aus deiner Nähe.

turn up

Die App für Leute, die Musik lieben und gerne auf Konzerte und Festivals gehen. Hier gibst du direkt deine Lieblingsbands, Songs und die Lieder an, die zu bestimmten Situationen für dich am besten passen, und kannst so Freunde, coole Dates oder deine Yoko Ono finden. Kleine Einschränkung: Die App ist eher rockig geprägt. Eine Swiftie habe ich vergeblich gesucht...

Badoo, Jaumo und co.

Bei vielen Apps wimmelt es einfach von Fake-Profilen oder Frauen, die tausende Kilometer weit weg wohnen. Bevor die Apps nichts aktiv dagegen unternehmen, sollte man von vielen Dating-Apps lieber Abstand halten, weil das Frustrationslevel in die Höhe steigen kann.

 

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