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IT-Consulting können

Der große Spagat zwischen Coden und Kommunizieren

Informatiker sitzen alleine im Kämmerchen und glänzen nicht gerade durch ein Übermaß an Sozialkompetenz – das Klischee ist bekannt. Vorurteilsbehaftet stehen BWLer im klaren Kontext dazu: Die Kleidung sitzt, der Freundeskreis blüht, das Auftreten ist selbstsicher und das Lieblingsgetränk hip. Blödsinn! Spätestens die IT-Beratung reißt das veraltete Gerüst aus Vorurteilen ein, denn hier vereinen sich Informatik und BWL – aber was genau heißt das denn jetzt? Informatiker im schnieken Anzug? Introvertierte BWLer? Alles vereint oder ganz neu gedacht?

IT-Consulting – das ist die große Kunst der Vermittlung zwischen IT- und Business-Welt. Programmieren und kommunizieren – ein Klacks für die gesuchten Allround-Talente. Die Analyse zeigt: IT-Berufe sind up-and-coming. Der MINT Herbstreport 2021 bescheinigt innerhalb der MINT-Berufe seit 2012 eine Zunahme der Beschäftigungszahlen im IT-Bereich um 51,9 Prozent – IT boomt! Laut dem DEKRA Arbeitsmarktreport richtet sich 2021 jedes zehnte Stellenangebot an IT-Fachkräfte. Besonders gefragt ist hierbei das IT-Consulting – die Pandemie ermöglicht vielerorts ein Aufblühen der Digitalisierung und fordert kompakte Lösungen für komplexe Themen – Bühne frei für IT-Berater.

IT-Consultants: Gefragte Branchenschmankerl

Sie analysieren, planen und entwickeln Projekte, die sie von A bis Z umsetzen und betreuen. Aber was genau heißt das denn jetzt? Zuerst wird geschaut, was der Kunde denn braucht und wünscht – Projekte im IT-Consulting reichen von der Neueinführung von IT-Systemen über die Weiterentwicklung bis zur Wartung bestehender Systeme. »Oft hat der Kunde zu Beginn selbst noch keine klare Vision vor Augen und dann ist es wichtig, mit ihm zu eruieren, wie sein Ziel aussehen soll und wie dieses optimal erreicht werden kann. Außerdem ist wichtig, mit seiner Expertise mit Rat und Tat zur Seite zu stehen«, weiß Viktoria Düngfelder, die Trainee im IT-Consulting beim IT-Dienstleister adesso SE ist.

Im nächsten Schritt planen IT-Berater, welche Veränderungen durchgeführt werden müssen, damit der Kunde die gewünschte Lösung erhält. Anpassungen finden im Soft- und Hardwarebereich statt. Dieser umfasst: Die Beschaffung von Büroausstattung, Serverräumen, Laptops und Periphergeräten und das Programmieren der Software. IT-Consultants can do it all! Jetzt gilt es natürlich auch, die gecodete Arbeit vor externem Zugriff zu schützen, die IT-Enduser – im Regelfall sind dies die Mitarbeitenden des Kunden – in das neue IT-System einzuführen und die Qualität der Arbeit auch im laufenden Betrieb zu überwachen. Und wer macht das? IT-Berater! Holla, da gibt's ganz schön viel zu tun – wie bekommt man das gebacken?

Die Mischung macht's

IT-Berater müssen neben Programmierkenntnissen und ITFachwissen noch weitere Skills und Fähigkeiten mitbringen. Werner Spiegl, Leiter Consulting bei ASTRUM IT, weiß um die Wichtigkeit von Kommunikationstalent im IT-Consulting: »Die meisten unserer Consulting-Skills dienen ja letztendlich der Kommunikation: Zwischen Kunde und Consultant geht es um das Abholen von Informationen; zwischen Consultant und Consultant geht es um das Transformieren der Informationen in Wissen; zwischen Consultant und Kunde geht es dann um die Weitergabe des neuen Wissens, das direkt in die Anwendung und Umsetzung übergeht. Wir sind Kommunikationstalente und bringen jeden neuen Kollegen und jede neue Kollegin dazu, auch zu solchen zu werden.«

Viktoria Düngfelder findet an ihrer Arbeit besonders die Abwechslung spannend: »Es warten immer neue Themen auf mich. Im Moment arbeite ich an zwei Projekten. Eines behandelt das Konzept für die Einführung einer zentralen Datenplattform, basierend auf Microsoft Azure. Hier übernehme ich Aufgaben im Requirements Engineering.

Das zweite Projekt inkludiert Künstliche Intelligenz. Hierbei kümmere ich mich um das UX Design der User Interfaces.« Helge Meyer, Vorstandsmitglied des IT-Branchenverbands DBITS, findet, dass Studierende für einen guten Start ins ITConsulting »komplexe Sachverhalte selbständig erarbeiten« können sollten. »Teamfähigkeit ist allgemein ein Skill, welchen ich Absolvierenden die einen Einstieg als IT-Consultant anstreben, ans Herz legen möchte«, fährt er fort. Außerdem sei es für die spätere Zusammenarbeit in internationalen Teams hilfreich und zukunftsweisend, bereits im Studium erste Erfahrungen in der interkulturellen Kommunikation zu sammeln, so der Branchen-Experte.

Empathie und Überzeugungskraft brauche man laut Viktoria Düngfelder unbedingt. Die Berufseinsteigerin erzählt: »Toll finde ich, dass man bei adesso die Möglichkeit hat, seine Soft Skills gezielt zu schulen. Dazu gibt es Trainings zu Themen wie Konfliktmanagement, Kommunikationsund Verhandlungsstärke – auch mit frauenspezifischen Schwerpunkten.« Weiter lobt die Young Professional: »Ich schätze es sehr, dass ich als Berufseinsteigerin mit Verantwortung und Vertrauen betraut werde.«

Einen anderen Blickwinkel bietet Werner Spiegl: »Die Stellenausschreibung erfolgt immer aus einem konkreten Kompetenz- und/oder Kapazitäten-Engpass.« Er habe immer eine genaue Vorstellung davon, wen das Consulting brauche, weiht uns der IT-Consultant ein. »Wir prüfen das Fachliche und schauen auch, ob jemand ins Team passt.«

Arbeitsreiche Zukunft

»Die Branche entwickelt sich durch die kooperative Zusammenarbeit, beispielsweise in internationalen Teams. Die aktuellen Entwicklungstrends im Bereich Künstliche Intelligenz, Cloud und Big Data zeigen weiterhin gute Zukunftsaussichten«, unterstreicht Helge Meyer. »Von Mainframe über Client-Server-Architekturen zu Cloud-Architekturen; die Nachfrage nach IT-Beratern wird auch in Zukunft vorhanden sein. Besonders auch, da die Digitalisierung von Geschäftsprozessen in Deutschland noch längst nicht abgeschlossen ist«, führt der Experte weiter aus. Der DEKRA Arbeitsmarktreport aus 2021 bestätigt diese These: Viele Beschäftigte arbeiten im Homeoffice und stimmen sich online ab, wodurch die Betreuung der IT-Systeme in Unternehmen komplexer wurde. Hier sei die Expertise von Fachkräften in der IT-Beratung gefragt. »Für die kommenden fünf Jahre erwarten 40 Prozent der Unternehmen einen steigenden Bedarf an IT-Experten«, folgert auch der MINT-Herbstreport 2021 des Instituts der deutschen Wirtschaft. Das klingt nach einer sicheren Zukunft!


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