Wie geht schlafen nochmal?
Hin und her wälzen, Kissen ausschütteln, Fuß aus der Decke strecken, aber nichts will beim Einschlafen helfen. Der Kopf qualmt, da man sich mitten in der Prüfungsphase befindet. Vor dem ins Bett gehen wird an den Hausarbeiten gefeilt und über Prüfungsstoff gebrütet. Es ist schwierig, so zur Ruhe zu kommen. In solchen Phasen steht ein gesunder Schlaf häufig hinten an. Dabei macht uns gerade die nächtliche Erholung leistungsfähiger und fördert unsere Konzentration. Denn über den Tag hinweg prasseln viele Informationen auf uns ein, die es in der Nacht zu verarbeiten gilt. Ein generelles Maß von zu viel oder zu wenig Schlaf gebe es laut Dr. Daniel Brunner vom Zentrum für Schlafmedizin an der Klink Hirslanden nicht. Er weiß, dass es sich an stressfreien Tagen oder in den Ferien besonders gut herausfinden lasse, wie viel Nachtruhe optimal ist, um sich fit zu fühlen. Fühlst du dich tagsüber oft müde und gereizt, weil du dir die Nächte um die Ohren schlägst? Dann solltest du versuchen, immer zur gewohnten Zeit aufzustehen, unabhängig davon, wie spät du zuvor eingeschlafen bist. Denn laut Dr. Brunner funktioniert eine erfolgreiche Regulierung nur über das regelmäßige Aufstehen. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier, daher kann es auch helfen, eine Routine vor dem Schlafen zu entwickeln und einzuhalten. Zudem sollte man nie im Bett lernen, da dass Gehirn diesen Platz dann mit Stress verbindet. So kannst du nicht mehr abschalten und das hin und her wälzen beginnt von vorne.
#50 Prozent
Fast jeder zweite Deutsche leidet heutzutage ständig oder gelegentlich unter Schlafstörungen. Die Folge: Betroffene sind oft müde, leicht reizbar und unkonzentriert.
#Träum weiter
Viele weltbekannte Entdeckungen wie das Periodensystem sollen im Traum entstanden sein. Genauso wie die Melodie des Liedes Yesterday.
#Melatonin
ist ein Hormon, das den Schlaf-Wach-Zyklus reguliert und schlaffördernd wirkt.
Digitales Schafe zählen, hä?
Sollte aber nichts von all dem richtig funktionien, gibt es noch eine Möglichkeit, die dir Abhilfe
schaffen kann: sogenannte Schlafapps. Diese haben in der Regel drei Hauptfunktionen: Beim Einschlafen helfen, den Schlaf analysieren und den Morgenmuffel aus dem Bett helfen, wenn die Studi-Party doch mal länger ging als geplant. Die erste Phase hilft beim Einschlafen. Steht eine Prüfung am nächsten Tag an, so ist es für viele Studenten schwierig, zur Ruhe zu kommen. Hier kann es helfen, das Handy mit einer Schlafapp neben sich zu haben, die – je nachdem was man sich wünscht, das Rauschen des Meeres, den Klang von Starkregen oder auch eine belebte Straße als Geräuschkulisse von sich gibt. Viele Menschen können sich so entspannen und leichter einschlafen. In der zweiten Phase wird das Schlafverhalten analysiert, dafür werden die Geräusch- und Bewegungssensoren des Smartphones verwendet. Das Handy wird quasi als Kuscheltier mit ins Bett genommen und kann anhand von Bewegungen und Geräuschen des Schläfers feststellen, in welcher Schlafphase er sich gerade befindet und wie tief der Schlaf ist. Im Leichtschlaf bewegt man sich noch ein wenig und ab der Tiefschlafphase bis hin zum REM-Schlaf bewegt man sich nicht mehr, hat aber eine leicht erhöhte und sich schnell verändernde Herzfrequenz. Das Handy kann dabei zu jeder Zeit im Flugmodus sein. Um gut zu schlafen, kommt es auch auf die Technik an. Zwei Drittel der Bevölkerung schläft auf der Seite. Besonders empfehlenswert ist dabei die linke Seite. Verdauungsprodukte können so besser vom Dünndarm in den Dickdarm gelangen. Das Herz wird ebenfalls entlastet, da es das Blut nicht gegen die Schwerkraft pumpen muss. Eine abgeänderte Form ist die Embryonalstellung. In dieser Position fühlt man sich sicher und geborgen. Leider kann diese aber zu Gelenkschmerzen führen. Etwa 20 Prozent sind Rückenschläfer – für viele andere ist diese Position nicht angenehm genug, um einzuschlafen. An sich ist das Rückenschlafen durchaus gesund, aber Achtung: Auch das Schnarchen wird durch die Rückenlage begünstigt, also dem Partner zu liebe, vielleicht besser darauf verzichten. Nur drei Prozent der Menschen bezeichnen sich als Bauchschläfer und es wird auch nicht empfohlen, diese Position die ganze Nacht über beizubehalten. Die Wirbelsäule wird stärker beansprucht und durch den Druck fällt das Atmen zunehmend schwerer. Die dritte und für manche Studis die schwierigste Phase des Schlafens: das Aufwachen und Aufstehen. Für Studenten, die morgens schnell aus dem Bett kommen, gibt es Apps, die den idealen Weckzeitpunkt in einer leichten Schlafphase ermitteln und den Schläfer dadurch sanft wecken. Für die nicht so ambitionierten Aufsteher unter uns gibt es auch Apps, die mit grellen Lichtern und schrillen Tönen versuchen, einen wachzurütteln. Man muss aber sagen, dass Schlaf und Schlafgewohnheiten eine sehr individuelle Geschichte sind. Was dem einem vielleicht hilft, kann den anderen nach dem zweiten Mal schon auf den Wecker gehen. Es ist aber jedem selbst überlassen, die richtige Methode für sich zu finden, denn probieren geht über studieren.
Quellen: tk.de; gesund.bund.de; enableme.de, genius.tv,.betten.de, meinschlaf.de, sleephero.de