Tipps für den Weg zum Traumjob
Die Bedeutung des ersten Eindrucks
Die erste Kontaktaufnahme entscheidet schon, ob ein Bewerber eine Chance auf die Stelle hat. Hier wird die Spreu vom Weizen getrennt. Wer hier nicht überzeugt, wird keine Gelegenheit für ein Bewerbungsgespräch erhalten. Deshalb muss schon die erste Runde überzeugen. Eine Online-Bewerbung muss genauso akkurat verfasst werden wie die klassische Form auf Papier. Rechtschreibfehler oder widersprüchliche Angaben landen schnell auf dem Stapel mit der Aufschrift „abgelehnt“.
Der gesamte Bewerbungsprozess ist ein Akt der Selbstpräsentation, die den Arbeitgeber zur Vorlage eines Arbeitsvertrages animieren soll. Besonders große Arbeitgeber werden Fehler in der Bewerbungsmappe nicht tolerieren. Eine besondere Herausforderung ist dabei, auch den Computer zu überzeugen. Die Vorauswahl der Bewerbungen übernimmt in immer mehr Personalabteilungen die Software.
Gegenseitiges Kennenlernen
Die zweite Phase des Bewerbungsprozesses ist das Vorstellungsgespräch. Einige Personalabteilungen führen vorher noch ein Telefonat mit den Bewerbern durch. Hier geht es darum, Sympathiepunkte zu erhalten. Im eigentlichen Vorstellungsgespräch sind nicht nur die Inhalte für die erfolgreiche Bewerbung entscheidend.
Für viele Personalchefs ist der erste äußere Eindruck ebenso wichtig. Bei der Kleidung gilt weiterhin, dass Männer am besten im Anzug oder Hemd, Hose und Sakko passend gekleidet sind. Frauen gelten mit Bluse, einem nicht zu kurzen Rock und Blazer angemessen gekleidet. Ein Hosenanzug oder ein Kostüm sind ebenfalls denkbar. Wichtig ist, dass die Sachen gepflegt aussehen.
Für das Gespräch haben die Unternehmen verschieden Strategien, in denen sie Kompetenzen und Teamfähigkeit ergründen. Hierfür wird auch mit Stress- oder Fangfragen gearbeitet. Eine hohe Aufmerksamkeit ist ratsam. Vermeiden müssen Bewerber, dass sich ihre Aussagen mit denen aus dem Bewerbungsschreiben widersprechen.
Passt der Arbeitgeber zu mir
Das Bewerbungsgespräch ist auch die Möglichkeit, mehr über das Unternehmen zu erfahren. Zum Gespräch gehören Rückfragen des Bewerbers zu den Anforderungen des Jobs, zu den Erwartungen des potenziellen Arbeitgebers. Interessant ist in diesem Sinne auch, wie das Unternehmen die Leistung von Mitarbeitern misst. Moderne Firmen werden über eine zuverlässige Personalverwaltung verfügen, die Arbeitszeit messen und abrechnen.
Ein guter Arbeitgeber sorgt nicht nur für eine pünktliche Überweisung des Gehaltes. Die Verwaltung des Urlaubsanspruches, die korrekte Abrechnung von Reisekosten oder Überstunden gehört zu den Aspekten, die ein Arbeitnehmer erwarten darf. Die Bereitschaft zu Flexibilität darf ein Arbeitgeber durchaus erwarten. Er sollte jedoch auch die Vorkehrungen getroffen haben, das Engagement der Mitarbeiter fair zu vergüten.
So läuft ein Vorstellungsgespräch ab
Aufregung ist vor dem wichtigen Tag verständlich, aber nicht nötig. Wünschenswert ist es, pünktlich zu erscheinen. Niemand wartet gern, schon gar nicht der zukünftige Chef. Zu Beginn stehen die Begrüßung und die Frage nach dem Wohlbefinden im Vordergrund. Danach geht es ums Kennenlernen, bei dem sich der Arbeitgeber präsentiert und die angebotene Stelle beschreibt.
Dann ist der Bewerber an der Reihe und erzählt über den bisherigen beruflichen Werdegang. Dabei stehen die Stärken für die angestrebte Stelle im Vordergrund. Auch die Schwächen dürfen eine Rolle spielen, wenn sie keine negativen Auswirkungen auf die Bewerbung für die Stelle haben. Personalexpertin Ivana Baumann, Head of HR & Recruiting bei HRworks, einem der führenden HR-Software-Anbieter in Deutschland, erklärt dazu: "Perfekte Lebensläufe gibt es nicht. Wenn Unternehmen nur auf Auslandssemester und Praktika in Großkonzernen achten, übersehen sie wichtige Qualitäten ihrer Bewerber. Wer zum Beispiel während seines Studiums in der Gastronomie gearbeitet hat, um seine Hochschulausbildung zu finanzieren, hat Durchhaltevermögen und Leistungsbereitschaft bewiesen." Wer nichts Negatives offenbart, wird schnell unglaubwürdig. Möglicherweise vermuten die Personalchefs eine mangelnde Kritikfähigkeit. Dies ist eine Eigenschaft, die Unternehmer nicht schätzen.
Eine wichtige Rolle spielt bei der Präsentation der eigenen Person die Nennung bereits erzielter Erfolge und der wichtigsten Meilensteine. Daran schließen sich die Rückfragen des Bewerbers an. Hier ist das Interesse für die Aufgaben von Bedeutung. Zielstrebigkeit erkennen die Unternehmer, wenn sich der Bewerber für Entwicklungschancen interessiert. Weiterbildungsangebote sind ebenso interessant, wie mögliche Aufstiegschancen.
Neben der Kleidung spielt das Auftreten während des Vorstellungsgespräches eine wichtige Rolle. Die Körpersprache sollte möglichst mit dem Gesprochenen korrespondieren. Sie gibt dem Personalchef Auskunft über das Selbstbewusstsein, die Glaubwürdigkeit und die Ausstrahlung.
Die Frage der Entlohnung
Wer hart arbeitet, hat Anspruch auf ein ordentliches Gehalt. Im Laufe des Vorstellungsgespräches wird es um die Vorstellungen des Bewerbers gehen. Ein zu forderndes, überhebliches Auftreten ist hier fehl am Platz. Eine gewisse Demut und Freundlichkeit in der Stimme ist nicht der schlechteste Ansatz. Am besten ist es, sich ein Gehalt in einer realistischen Spanne zu wünschen.
Es darf höher liegen als im aktuellen Job, sollte jedoch die ortsübliche Obergrenze nicht übersteigen. Empfehlenswert ist es, den Wunsch etwa zehn Prozent über der eigenen Vorstellung anzusetzen. Somit bleibt ein Spielraum, wenn der Personaler den Betrag herunter verhandeln möchte.
Generell ist es die Aufgabe des Personalchefs, das Gespräch auf die Entlohnung zu lenken und die Gesprächsführung zu übernehmen. Normalerweise wird über dieses wichtige Detail am Ende des Gesprächs verhandelt. Hier gilt es für den Bewerber, Geduld zu zeigen und abzuwarten. Wer vorprescht und selbst das Gehaltsthema anspricht, wird schnell als jemand, der zuerst an sich denkt, wahrgenommen. Dies verbessert die Chancen auf den Job nicht.
Zum Schluss werden noch die weiteren Schritte abgesprochen und Fristen gesetzt. Normalerweise wird der Personalchef einen Termin nennen, bis zu dem sich das Unternehmen für einen Bewerber entschieden hat. Danach heißt es, abzuwarten und auf eine positive Entscheidung zu hoffen.