TECH ECK
Engineering meets Blumenbeet
Die Sonne brennt und du möchtest lieber ins Schwimmbad gehen, statt deine Blumen zu gießen. Warum versuchst du es nicht mit einem selbstgebauten Bewässerungssystem aus Ollas? Kennst du nicht? Aufgepasst! Für eine Ollas (sprich: ojas) brauchst du zwei gleich große Blumentöpfe aus porösem Ton. Das ist ganz wichtig, denn glasierte Tontöpfe lassen das Wasser nicht durch. Bei einem Blumentopf verschließt du das Loch im Boden – du kannst z. B. eine Tonscherbe darüber kleben. Danach setzt du den zweiten Topf kopfüber auf den ersten und verklebst die Ränder. Als Kleber eignet sich zum Beispiel Bienenwachs. Anschließend vergräbst du deine Ollas so tief im Hochbeet, dass nur noch ein kleines Stück aus der Erde schaut. In die Öffnung des oberen Topfes kannst du Wasser gießen. Dein Tontopf-Konstrukt gibt nun für circa eine Woche stetig Wasser an die umliegenden Pflanzenwurzeln ab. Bedecke am besten das obere Loch, damit keine Mücken im Wasser herangezogen werden. Die Tongefäße, die für die Ollas verwendet werden, gab es übrigens schon in der Antike. Eine schriftliche Quelle belegt ihre Verwendung als Bewässerungssystem vor mehr als 2.000 Jahren in China.
Die Römer haben's erfunden – Part 1
Wichtig ist, was obendrauf ist. In vielen Regionen des Landes gelten zum Erhalt eines einheitlichen Dorfbildes kommunale Bauvorschriften. Diese können beispielsweise bunte Dachziegel unterbinden, die bereits bei den Römern bekannt waren. In der Antike wurden zumeist Tonziegel verwendet, so schreibt es zumindest der römische Architekt und Ingenieur Vitruv, der im ersten Jahrhundert v. Chr. lebte. Heute könnte in der Dachbedeckung die Lösung für das Erreichen der Klimaziele liegen. Die deutsche Firma paXos entwickelt beispielsweise sogenannte Solardachziegel. Diese machen klobige Solaranlagen obsolet, denn die Ziegel haben diese bereits in sich integriert. Laut Hersteller seien die Solarziegel sogar für denkmalgeschützte Gebäude tauglich.
Die Römer haben's erfunden! – Part 2
Die Antike ist doch längst Schnee von gestern! Weit gefehlt! Nicht nur unsere moderne Demokratie wurzelte im alten Rom, auch viele vermeintlich moderne Erfindungen haben ihren Anfang bei den Römern gefunden. Werfen wir beispielsweise einen Blick auf unsere typischen Mehrfamilienhäuser. Eine Erfindung der Moderne? Nein. Bereits in der Antike hatten die Städte mit Platzmangel und Wohnungsnot zu kämpfen. Die Lösung: so-genannte »Insulae«. In einer Insula, einem mehrstöckigen Mietshaus, wohnten die weniger gut betuchten Einwohner. Heute ist die Baukunst übrigens so weit fortgeschritten, dass Gebäude in Windeseile im 3D-Drucker gefertigt werden können. In Heidelberg wurde im Sommer 2023 ein Rechenzentrum komplett aus Beton-Tinte aufgeschichtet. Diese ist sogar deutlich umweltfreundlicher als herkömmlicher Beton und dabei auch noch recyclebar.
Die Römer haben's erfunden – Part 3
Apropos Beton. Für jeden Philologen sind gut erhaltene römische Bauten ein Augenschmaus. Doch wie kommt es eigentlich, dass beispielsweise der Hadrianswall in Großbritannien oder das Kolosseum in Rom noch nach Jahrtausenden erhalten sind und heutige Gebäude bereits nach wenigen hundert Jahren baufällig werden? Wissenschaftler sehen einen möglichen Grund für das Überdauern im römischen Beton, dem »opus caementitium«. Bekannte Bestandteile: unter anderem Kalk und Vulkanasche. Es wird vermutet, dass diese beiden Stoffe dafür verantwortlich sind, dass sich Risse im Beton selbst füllen und dadurch die Gebäude der Antike heute noch so gut erhalten sind.
Die Tageszeit ist entscheidend!
Denn morgens schreibt der Ingenieur
Pläne und abends Entschuldigungen,
warum es nicht funktioniert hat.Ingenieur-Haha
flowkey – der digitale Klavierlehrer
Klavier-Lernvideos gibt es, seit YouTube 2005 online ging. Jonas Gößling wollte so während des Studiums Klavier üben und merkte, dass das Stoppen und Zurückspulen der Videos seinen Lernfluss ständig unterbrach. 2014 gab es bereits viele erfolgreiche interaktive Sprachlern-Apps auf dem Markt. Gößling fragte sich: »Warum gibt es sowas nicht für Musikinstrumente?« Mit seinen Kommilitonen Ahmed Hassan und Alexander Heesing gründete er 2014 flowkey. Heute ist die App mit über zehn Millionen Nutzern eine der erfolgreichsten Music Education Apps weltweit. »Die selbst entwickelte Tonerkennungs-Software erkennt, ob man richtig mitspielt und gibt Feedback«, so Gößling über die Einzigartigkeit von flowkey.