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He, she, IT, du läufst mit.

IT im Sport ist ein extrem wachsendes und spannendes Berufsfeld – und viel mehr als VAR, Torlinientechnologie und Co. Auch vor und nach den Wettbewerben kann eine moderne IT-Infrastruktur dafür sorgen, dass die richtigen Ergebnisse erzielt werden. Bist du bereit? Dann zeigen wir dir, wie du für sportliche Erfolge sorgen kannst, ohne selbst auf dem Platz stehen zu müssen.


Für viele Menschen besteht der perfekte Samstag aus einem ausgiebigen Frühstück und einem Besuch im Gym. Danach geht es für viele mit dem Sport weiter – wenn auch nur vor dem Fernseher als Fan.  Wenn du auch dazu gehörst, schau dir einmal an, wie digital die Umgebung ist. Von den hilfreichen Neuerungen wie Fitnessgeräte, die du perfekt an dich anpassen kannst, bis hin zum polarisierenden VAR, der das vermeintliche Siegtor deines Lieblingsvereins aberkennt – IT-Lösungen und modernste Technik verändern den Sport. Diese Entwicklung sieht auch Prof. Dr. Daniel Link vom Lehrstuhl für Trainingswissenschaft und Sportinformatik der TU München: »Fitnessstudios werden immer digitaler, Geräte können Trainingumfänge protokollieren und analysieren. Apps schlagen Trainingsmodule selbständig vor und sorgen dafür, dass man sich in Communitys zusammenschließen kann, um gemeinsam Sport zu treiben«, beschreibt der IT-Experte. Du kannst in der heutigen Zeit auf ein großes Spektrum an Technik zurückgreifen, um deine eigenen sportlichen Ziele effektiver und schneller umzusetzen. Auch Sportinstitutionen und -vereine gehen immer größere Wagnisse ein, um die Infrastruktur digitaler ausrichten zu können. Das birgt Chancen, aber auch Gefahren. Finanzkraft könnte in Zukunft noch wichtiger werden, soziale Aspekte könnten mehr und mehr in den Hintergrund rücken und ob digitale Lösungen immer das eigene Körpergefühl ersetzen können, bleibt abzuwarten. Oft hört man auch Stimmen, die vor allem im Profi-Sport vermehrt von »Laptop-Trainern« schwadronieren und kritisch auf die fehlende Emotionalität blicken. Die Branche ist seit Jahren im Umbruch und Geld ist vor allem in Sportarten wie Fußball und Tennis vorhanden – zumindest, wenn man auf die großen Player schaut. Auch das Zauberwort KI kommt immer mehr zum Tragen. »Trainingspläne können über eine KI erstellt werden, die Bewegungsmuster werden analysiert und Hinweise zur Verbesserung gegeben. Das ist sicherlich ein großer Trend, der so schnell auch nicht mehr verschwinden wird«, ist sich Prof. Link sicher. Dadurch könnte das Training effektiver und günstiger werden – weil ein Trainer teilweise oder ganz ersetzt wird.

Die Menge machts

Doch bei den unterschiedlichen Sportlern stellt sich natürlich die Frage, wie die KI so genaue und sichere Ergebnisse liefern kann. Prof. Daniel Link hat die Antwort parat: »Man hat riesige Datenmengen. Gerade über die Fitnesstracker, Fitness-Apps und die digitalen Fitnessstudios hat man hunderttausende Daten. Aus diesen Daten kann die KI Zusammenhänge erlernen. Dadurch können bessere Leistungsentwicklungen und Trainingspläne erzielt werden.« Du siehst also, dass du einen großen Impact haben kannst, weil du nicht nur im Leistungssport zum Einsatz kommst, sondern auch Anfängern und Amateuren helfen kannst, sich mehr zu bewegen, Verletzungen zu vermeiden und die Gesundheitsaspekte noch klarer in den Fokus zu setzen. Wichtig ist, dass auch du ein Skillset besitzt, das über das bloße Sammeln von Daten hinausgeht. Im Buch »Matchplan – Die neue Fußball-Matrix«, beschreibt Experte Christoph Biermann vielsagend: »Denn die Zukunft im Fußball wird nicht einfach denen gehören, die über die Daten verfügen, sondern jenen, die aus Informationen die besten Schlüsse ziehen.« Was sind nun also wichtige Skills, die du beherrschen solltest? Laut Prof. Link ist besonders die Sportaffinität ein wichtiger Baustein, damit sich der Zugang zur Materie einfacher gestaltet. Denn, wer Sportlern helfen will, muss Sportler verstehen, auch wenn es am Ende »nur« um Technik geht. Zudem solltest du schon ein gewisses Know-how in puncto Leistungsdiagnostik mitbringen. Englisch-Kenntnisse sind in dieser international geprägten Branche eine weitere Voraussetzung. »Auch Basiswissen in Programmierung gehört dazu«, meint Prof. Link. Doch keine Sorge, mittlerweile gibt es deutschlandweit viele Studiengänge, in denen du genau das Skillset gezielt erlernen kannst, das du brauchst.
 

Do you have the passion?

Jetzt wo alle Rahmenbedingungen abgesteckt sind, ist es für dich natürlich wichtig zu wissen, wie der Arbeitsmarkt aussieht. Sind genug Stellen da? Wie groß ist die Konkurrenz? Musst du vielleicht sogar um eine Stelle kämpfen? Auf all diese Fragen hat Prof. Link eine klare Antwort: »Es war vor 20 Jahren noch deutlich schwieriger einen Job zu finden. Wenn man einen Großteil der Skills mitbringt, sollte man kein Problem haben, einen gut dotierten Job zu finden.« Wichtig sei vor allem, dass du eine gewisse Leidenschaft für den Job mitbringst und nicht nur an dein Gehalt denkst. Am Ende bist du dein eigener Coach. Wenn du deinen Weg gehst und viele der Fähigkeiten mitbringst, die wir beschrieben haben, wirst du vielleicht der Cristiano Ronaldo der IT-Welt. SIU!

 

 

Game, Set and News

 

LA goes AR

Wenn man an die bekannteste Stadt der amerikanischen Westküste denkt, kommt einem natürlich als erstes Hollywood in den Sinn. Doch auch wenn es um Football geht, hat Los Angeles einiges zu bieten. Das Sofi Stadium, die Heimat der La Rams, setzt auf AR-Technologie, um ein völlig neues Stadionerlebnis zu kreieren. Fans können während des Spiels Effekte auf das Spielfeld projizieren, die Stars als 3D-Animationen erleben und auch die Navigation innerhalb des Stadions soll einfacher vonstattengehen. Zudem sollen auch Ticket-Abo-Modelle und Co. revolutioniert werden, um das in die Jahre gekommene Dauerkartensystem aufzulockern.

Daten, Daten, Daten

Na, am Wochenende wieder Bundesliga geguckt? Auch dort werden an den Zuschauende immer mehr Daten weitergegeben. Da wo es früher nur Statistiken zu Ballbesitz und Torschützen gab, sehen wir heute auch, wie schnell Spieler waren oder wie viele Tore eine Mannschaft eigentlich hätte schießen müssen (expected Goals). Mit diesen Daten kann man immer genauer sehen, ob ein Team in einer Saison eher über- oder unterperformt. Auch die Teams können mit der immer größeren Datenmenge gezielter Schwächen und Stärken herausarbeiten und sich noch besser auf ein Spiel vorbereiten.

Die Zukunft des Trainings

Besonders Solo-Sportler wie Tennis-Spieler können von Technologien wie VR-Brillen profitieren, da sie das Training deutlich vereinfachen. Durch die Brille können verschiedene Spielszenen leichter simuliert werden. Auch der deutsche Top-Spieler Alexander Zverev schwört auf die Technik, wie er der ISPO München verriet: »Ich benutze die Brille jeden Tag, wenn ich auf den Platz gehe. Ich habe sie immer in der Tasche dabei!«


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