Is so? Echt so? – Klischee-Wahrheit-Checks zu Kundenberatung Bank, Öffentlicher Dienst, Handwerk & Versicherung
Kundenberatung Bank
Klischee
Kundenzufriedenheit hin oder her – eigentlich geht es hier um dich. Deinen Kunden drehst du alle möglichen Produkte an und lässt nicht locker, bevor sie endlich anbeißen. Hauptsache du sahnst den Bonus ab. Für persönliches Geplapper ist keine Zeit, denn Zeit ist Geld und davon willst du schließlich möglichst viel. Anzug, Krawatte oder Kostüm machen den Hauptteil deines Kleiderschranks aus, in diesem zwielichtigen Business muss man schließlich seriös scheinen. Hinter der Fassade sieht es in Wirklichkeit aber ziemlich spießig aus und wenn Papa nicht bei der Bank war, bist du eh schon raus.
Wahrheit
»Die Kund*innen stehen immer im Mittelpunkt, da ohne sie eine Arbeit als Bankkaufmann überhaupt nicht möglich wäre. Zum Abschluss gedrängt wird hier niemand, da beide Seiten nur von einem vertrauensvollen Miteinander profitieren. Es wird großer Wert auf persönliche und offene Gespräche gelegt, denn diese tragen dazu bei, die Kund*innen zu verstehen und individuelle Problemlösungen zu finden. Durch den persönlichen Kundenkontakt entsteht nie Langeweile und auch Spaß kommt im Berufsalltag definitiv nicht zu kurz. Anzug und Kostüm sind durchaus im Kleiderschrank vertreten, allerdings kann privat natürlich getragen werden, was man möchte – wie in jedem anderen Beruf auch.«
Luca Schwalb ist frisch gebackener Bankkaufmann bei der Sparkasse Coburg-Lichtenfels
Handwerk
Klischee
Zehn Uhr vormittags auf der Baustelle, die Flaschen klirren beim Anstoßen, ohne Frühstücksbierchen geht nämlich gar nix. Der vorbeilaufenden Frau brüllst du mit deinen Kollegen (ausschließlich männlich) noch etwas Anzügliches hinterher, derbes Lachen. Alles ein bisschen primitiv, aber so ist es halt als Handwerker – da muss man schließlich nichts im Kopf haben. Weil du in deiner Ausbildung einen großen Block an Schulterzucken und unfreundlich sein durchläufst, ist dein Lieblingssatz natürlich »Wer hat denn da gepfuscht?« Dazu schüttelst du den Kopf. Maurerdekolleté? Check. Du gehst früh raus und kommst spät wieder heim, aber das liegt wahrscheinlich am täglichen Feierabendbier.
Wahrheit
»Dass wir als Maurer*innen schon früh auf den Beinen sind, stimmt – der Arbeitstag fängt oft schon um halb sieben an. Ein Frühstücksbier gibt es aber sicher nicht, denn auf der Baustelle herrscht Alkoholverbot. Die Ausbildung ist übrigens nicht ohne: Ich besuche neben der Berufsschule und meinem Betrieb auch noch die Handwerkskammer. Klingt nicht so, als müsste man nichts im Kopf haben, oder? Als Maurer*in lernt man mehrere Berufe gleichzeitig, deswegen geht es auch ums Fliesenlegen, Verputzen, Zimmern und Trockenbauen. Das macht Spaß und ist abwechslungsreich – jede Woche gibt es etwas Neues zu tun. Und Stockwerk für Stockwerk entstehen zu lassen, ist einfach ein tolles Gefühl!«
Leon Schirmer absolviert eine Ausbildung zum Maurer beim Bau
Öffentlicher Dienst
Klischee
Öffentlicher Dienst bedeutet entweder verbeamtet oder langweiliger Verwaltungsjob. Gääähhn. Beide Einsatzgebiete haben jedoch eines gemeinsam: Die Ankunft im 21. Jahrhundert wurde verschlafen. Auf dein Faxgerät bist du stolz wie Bolle und das einzige, was kontinuierlich läuft ist der Geldhahn. Wenig Arbeit, viel Geld, so einfach ist das. Dein Job interessiert dich nicht wirklich und du würdest nie auf die Idee kommen, Überstunden zu machen. Für alle, die nicht so schlau waren wie du, hast du nur abschätzige Blicke übrig. Selbst schuld, wer die ganzen Vorteile des Staatsdienstes nicht ausnutzt.
Wahrheit
»Ich bin froh im Öffentlichen Dienst zu arbeiten, denn mein Job ist abwechslungsreich, interessant und krisensicher. Besonders gefällt mir, dass ich in manchen Sachgebieten teils im Außendienst arbeite – in der Abteilung ›Öffentliche Sicherheit und Ordnung‹ überprüft man beispielsweise die artgerechte Tierhaltung oder die korrekte Waffenlagerung bei den Bürgern vor Ort. Während der Ausbildung durchlaufe ich alle Abteilungen, um bereits früh zu erkennen, welche Gebiete mich interessieren und mir Spaß machen. Um Überstunden komme ich nicht herum, das ist wie in anderen Berufen.«
Jessica Düll absolviert eine Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten beim Landratsamt
Versicherung
Klischee
Kaufleute für Versicherungen haben eine klare Aufgabe: Nichtsahnenden Kunden telefonisch Versicherungen aufschwatzen, die sie gar nicht benötigen. Ohne krasses Laber-Gen hat man keine Chance. Und wenn man grad nicht labern muss, stapelt man Antragspapiere und archiviert Daten und Dateien. Dafür brauchen Azubis keine besonderen Fremdsprachenkenntnisse – ein Job für diejenigen also, die mit Englisch, Spanisch und Co. auf Kriegsfuß stehen. Lehrlinge erhalten einen Einblick in verschiedene Abteilungen. Dafür sollten sie jedoch ein hohes Maß an Selbstständigkeit mitbringen. Denn bei jedem Wechsel werden sie wieder ins kalte Wasser geworfen. Nach der Ausbildung landen sie in einem festen Bereich, in dem sie dann kaum mehr Abwechslung erwarten können. Prickelnde Zukunftsaussichten sehen anders aus.
Wahrheit
»Wer eine Ausbildung sucht, die einem gute Perspektiven bietet und neben Abwechslung auch noch Sicherheit und Beständigkeit mit sich bringt, der kommt am Kaufmann für Versicherungen und Finanzen eigentlich nicht vorbei. Bei der DEVK hatte ich eine strukturierte Einarbeitung, die mir Sicherheit gab, sodass ich direkt im Tagesgeschäft mitarbeiten, mit Kunden telefonieren und ihnen weiterhelfen, konnte. Aktuell bin ich in der Sparte Krankenversicherung. Hier unterstütze ich die Sachbearbeiter: Ich prüfe Anträge zu Zusatzversicherungen auf Vollständigkeit und gebe die Daten ins System ein. Meine Aufgaben wechseln stetig: Nach einer Einführung in die theoretischen Grundlagen der jeweiligen Abteilung werde ich direkt in die täglichen Aufgaben eingebunden. Dadurch wächst mein Gesamtverständnis und zugleich auch die Komplexität meiner Aufgaben. Mein bisheriges Highlight hatte ich direkt am ersten Arbeitstag in der Praxis. Ein Kunde wollte sich zu den Themen Haftpflicht und Kasko informieren und ein Angebot erhalten. Der Kunde sprach aber nur Englisch. In einer fremden Sprache zu beraten war eine große Herausforderung. Letztlich konnte ich all seine Fragen beantworten und er hat den Vertrag mit der DEVK abgeschlossen. Solche Momente machen Freude und den Alltag abwechslungsreich. In dem Fall war ich froh, dass ich vor der Ausbildung ein Jahr in Australien verbracht habe, sonst wäre das mit der Beratung sicher schwieriger geworden.«
Joschka Schaub absolviert eine Ausbildung zum Kaufmann für Versicherungen und Finanzen bei der DEVK